Der Dezember ist immer noch anders und ein bisschen verrückt :) Heute gibt es keine neuen Fotos sondern etwas für die unter euch, die nicht nur gerne Fotos anschauen, sondern selbst gerne hinter der Kamera stehen und sich bisher nur wenig mit der Blende, Belichtungszeit und dem ISO Wert beschäftigt haben bzw. sich das Zusammenspiel nicht merken können.
Fernab von Läufer, Blume, Berge, Portrait und Sternenhimmel schalten wir auf den manuellen Modus (M) Hier können die drei Gestaltungselemente Blende, Belichtungszeit und ISO Wert verändert werden. Profis sollten hier besser nicht weiter lesen ;)
Ich bin mir nicht sicher, ob es mir gelingt diese drei Faktoren „verständlich“ zu erläutern. Theorie ist eigentlich nicht so mein Ding aber wenn man das Zusammenspiel einmal verstanden hat, freut man sich über die schönen Effekte die man erzielen kann. Ganz wichtig dabei „Learning by Doing“
Wir fangen mit meinem persönlichen Spickzettel an:
Eine kleine Erläuterung dazu:
Blende
Die Blende „Öffnung“ besagt, wie viel Licht durch das Objektiv auf den Sensor fällt. Je größer die Blendenzahl z. B. f22, desto kleiner der Blenden-Durchmesser, desto weniger Licht kommt auf den Sensor. Je kleiner der Blendenwert z. B. f1.8, desto größer der Blenden-Durchmesser, desto mehr Licht kommt auf den Sensor. Genau hier lag bei mir am Anfang die Verwirrung große Blendenzahl = kleine Blendenöffnung und kleine Blendenzahl = große Blendenöffnung.
Zusätzlich wirkt sich die Blendenzahl noch auf die Schärfentiefe aus:
- eine große Blendenzahl (kleine Blendenöffnung)= ein großer Bereich wird scharf. Nutzt man z. B. für Landschaftsaufnahmen bei dem das ganze Bild scharf sein soll
- eine kleine Blendenzahl (große Blendenöffnung z.B. f4.5)= ein kleiner Bereich wird scharf . Nutzung, wenn sich ein Objekt klar vom Hintergrund abgrenzen soll z.B. bei Portraitfotos.
Das Bild veranschaulicht die Schärfe bei kleiner und großer Blende:
Belichtungszeit auch Verschlusszeit genannt
Die Belichtungszeit ist die Zeit in der Licht auf den Kamerasensor fällt. Je länger die Belichtungszeit ist, desto länger also der Lichteinfall auf den Sensor, desto heller das Bild.
Ich schaffe es gerade so 1/25 Sek. ohne Verwacklung aus der Hand zu fotografieren, alles was länger belichtet wird, ist aus der Hand für mich sehr schwer zu fotografieren. Vielleicht habt ihr eine ruhigere Hand?
Die Wahl der Belichtungszeit hat neben der Einstellung der richtigen Belichtung auch einen Einfluss auf die Wirkung des Bildes. Mit kurzen Belichtungszeiten können z. B. schnelle Bewegungen eingefroren werden, eine lange Belichtungszeit ermöglicht es, Bewegungen dynamisch darzustellen. Bei Gelegenheit werde ich hier auch noch ein Beispielfoto reinstellen.
ISO
Der ISO-Wert bestimmt die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors. Hohe ISO Werte ermöglichen zwar kürzere Belichtungszeiten und somit verwacklungsfreie Fotos aus der Hand auch bei sehr wenig Licht, es gibt jedoch einen entscheidenden Nachteil: Je höher der ISO-Wert, desto mehr Rauschen produziert der Sensor in der Kamera und das Bild wird körniger. Wenn ich abends mit dem Objektiv unterwegs bin wähle ich immer einen ISO Wert von 100. Wenn das Stativ aber nicht dabei ist und ich aus der Hand fotografiere, dann schraube ich den ISO Wert auch schon mal auf 800 bis 1600 hoch, um möglichst kurz belichten zu können. Jeder muss da für sich selber herausfinden, wie viel Rauschen im Bild noch akzeptabel ist. (Kann von Kamera zu Kamera unterschiedlich sein)
Siehe auch meinen ausführlicheren Beitrag zum ISO-Wert
Zusammenspiel:
Jetzt wird es für mich echt schwer mit der Erläuterung ;) Man lernt nur wenn man es einfach macht. Wichtig ist: Es gibt keine Formel wie man die Kamera am besten einstellt, sondern es kommt stark darauf an, wie das Bild wirken soll. Ganz wichtig: Blende, Belichtungszeit und ISO beeinflussen sich gegenseitig.
Wenn wir ein nach unserer Vorstellung korrekt belichtetes Bild haben z. B. bei F8, 1/30 Sek und ISO 100 und wir das gleiche Bild noch einmal bei weniger Licht erstellen möchten dann haben wir drei Möglichkeiten:
- Verlängerung der Belichtungszeit (Problem weniger als 1/30 Sek aus der Hand = Verwacklungsgefahr, kommt natürlich auf eure Hand drauf an ;))
- zweite Möglichkeit: die Blende weiter öffnen z. B. F 5,6 (ausprobieren) so kommt bei gleicher Zeit mehr Licht auf den Sensor und das Bild wird heller dafür nimmt aber die Tiefenschärfe ab.
- oder man setzt den ISO Wert höher z. B auf 200 oder 400 oder noch höher (ausprobieren), dadurch erhöht man das Rauschen aber das Bild wird ebenfalls heller.
Viel Gerede kurzer Sinn – einfach mal mit verschiedenen Einstellungen ausprobieren und gucken was passiert :) Kleiner Tipp: Nicht an allen drei Parameter ändern, sondern mindestens einen Wert als gegeben setzen.
Als Spickzettel stelle ich euch den Merkzettel von Blende, Belichtungszeit und ISO als PDF zum Download zur Verfügung:
Merkzettel manuelle Kameraeinstellungen
Ich hoffe mein Versuch „verständlich“ zu erklären ist nicht ganz gescheitert ;)
Viel Spaß bei der manuellen Fotografie…
[…] des Bildes entsteht. Den unscharfen Bereich bekommt man am besten mit einer weit geöffnetten Blende hin, da die Schärfentiefe dort am geringsten […]