In meinem ersten Beitrag zur Fototheorie mit dem Titel Tipps für Blende, Belichtung und ISO habe ich alle drei Einstellungen kurz erläutert. Jetzt möchte ich noch ein bisschen ins Detail gehen und beleuchte den ISO-Wert noch etwas genauer.
Der ISO-Wert bestimmt die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors aber wann nehme ich welchen ISO-Wert?*
*Ich erspare mir die Theorie zum ISO-Wert und gehe gleich in die Praxis über:
Zunächst müssen wir uns Folgendes merken (Voraussetzung: Blende und Belichtung konstant):
- Je größer der ISO Wert gewählt wird desto heller wird das Foto aber umso schlechter ist die Qualität des Fotos. (Bildrauschen)
- Je kleiner der ISO Wert gewählt wird desto dunkler wird das Foto aber umso besser ist die Qualität des Fotos.
Ziel ist es also einen möglichst niedrigen ISO-Wert zu wählen, bei meiner Kamera ist das der Wert 100.
Warum gibt es denn überhaupt höhere ISO-Werte?
Folgendes Szenario: Dunkler Raum und kein Stativ in der Nähe. Meine Fotos werden mit der von mir gewünschten Belichtungszeit und Blende viel zu dunkel.
Ich habe folgende Möglichkeiten:
- Ich erhöhe die Belichtungszeit –> Nachteil bei einer längeren Belichtungszeit als 1/25 Sekunden verwackelt mir das Bild und es wird unscharf…
- Blende soweit aufmachen wie möglich (kleine Blendenzahl) –> das reicht leider meistens nicht aus, um genug Licht in den Sensor zu bekommen, so dass das Foto eine annehmbare Helligkeit hat.
Jetzt bleibt mir nur noch die Möglichkeit übrig, den ISO-Wert nach oben zu schrauben. (Die Benutzung des Blitzes wird hier einmal ausgeschlossen, mit diesem kann natürlich auch mehr Licht erzeugt werden)
Super, dass es den ISO-Wert gibt, aber hohe ISO Werte führen zu Bildrauschen, welches man auf Fotos nicht haben möchte. Ich habe dafür einmal zwei Beispielbilder erstellt:
Das obere Foto wurde mit einem ISO-Wert von 100 geschossen. Damit ich hier Abends im Innenraum bei Schummerlicht eine vernünftige Helligkeit hinbekommen habe, habe ich eine Belichtungszeit von 1,3 Sekunden benötigt bei einer Blende 5. Um ein Verwackeln des Fotos zu vermeiden habe ich die Kamera auf ein Stativ gestellt.
Im unteren Foto hab ich einen ISO-Wert von 6400 vorausgewählt, die Blende auf 5 gelassen. Als Belichtungszeit haben diesmal 1/50 Sekunde ausgereicht um das Bild anständig zu belichtet. Das Fotografieren ist dabei problemlos aus der Hand möglich gewesen.
Man kann erkennen, dass das untere Foto viel grobkörniger wirkt als das obere, dieses kann bei der Entwicklung des Fotos störend sein. 6400 ist der maximale ISO-Wert den ich bei meiner Kamera einstellen kann (nutze ich so gut wie nie, andere Kameras erreichen weitaus höhere ISO-Werte) Oft reicht es aus, den ISO Wert nur ein bisschen höher zu schrauben 200, 400 oder 800. Das Rauschen ist hier minimal und kaum sichtbar.
Merker für das Fotografieren aus der Hand:
ISO-Wert so gering wie möglich wählen, erst wenn die Helligkeit für das Foto nicht mehr ausreicht und auch die größte Blendenöffnung und Belichtungszeit nicht mehr gegenwirken können, würde ich den ISO-Wert erhöhen.
Aber es kommt auch immer darauf an, wofür man die Bilder verwenden möchte. Grundsätzlich spricht nichts dagegen den ISO-Wert zu erhöhen, schließlich möchte man lieber scharfe Bilder, die vielleicht nicht den höchsten Qualitätsansprüchen genügen, als unscharfe Bilder die aber kein Rauschen im Bild haben.
Einen kleinen Überblick wann welcher ISO-Wert meiner Meinung nach gut nutzbar ist, gibt euch folgende Grafik:
Den Merkzettel stelle ich auch zum Download bereit: Tipps_ISO-Werte
Viel Spaß beim Fotografieren, ich freue mich über Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge :)
Vielen vielen Dank für die tollen Tipps und diese Übersicht. Danach habe ich als Änfanger lange gesucht. Natürlich direkt mal gespeichert.
Ich fotografiere seit kurzem für meinen Hundeblog selber, aber gerade bei so kleinen Hunden wie unsere Yorkshire Terrier habe ich so meine Probleme, da sie einfach nicht still stehen können. Vielleicht hast du ja einen Tipp für mich, wie ich sie in Bewegung am Besten einfange. Würde mich freuen.
Schönes Wochenende!
Kellie
Yorkshire Terrier Blog